Rundfunk contra Internet: Der Streit um wdr.org
 
 

 

 

Per "e.V." durchgesetzt:
Markenrecht geht vor Namensrecht - aus wdr.org wurde dl2mcd.de

11 Jahre danach: "Wir strukturieren das Internet neu" :-(

Da es mit unserem früheren Hoster Speedlink leider ein ekelhaftes und böses Ende nahm - Details erspare ich mir, sonst springt noch ein Leser völlig entnervt & frustriert aus einem offenen Bildschirmfenster! - liegt diese Dokumentation inzwischen übrigens bei 1&1. Ein großer Vorteil dieses Hosters fiel mir dabei auf: Der Mailabruf ist dort domainunabhängig! Wenn einem also die Domain innerhalb der üblichen kurzen Zeiträume (Stunden bis Tage) weggeklagt wird, sind demnach zwar weiterhin alle später eintreffenden E-Mails zum Teufel bzw. beim neuen Besitzer der Domain, das kann man nun einmal nicht verhindern. Aber zumindest an das, was schon/noch im Postfach liegt, kommt man auch ohne die Domain noch ran. Kann unter Umständen einen großen Unterschied machen!

Ich empfehle daher auch heute noch 1&1, und zwar nicht wegen der Provision (die ehrlich gesagt leider ein Reinfall war - dazu wird 1&1 von viel zuvielen Leuten beworben und verkauft). Bei Host Europe - in vielen Punkten besser als 1&1 - hängt dagegen, wie bei den meistern Hostern der E-Mail-Account an der Domain. Ist die dann weg, kommt man auch nicht mehr an die E-Mails, die vor dem Übergriff auf dem Server gelandet sind, weil der E-Mail-Zugriff nun eben mit der Domain auch beim neuen Besitzer landet. Und genau deshalb spechten so viele auf das Einkassieren fremder Domains, ob nun per Betrug beim Registrar, durch Markenrechtsklagen oder - von Gravenreuth entwickelt und vielen anderen Gaunern 1:1 umgesetzt - durch angeblich unbezahlte Rechnungen.

Auch habe ich aus dem ganzen Theater gelernt, wirklich wichtige Kommunikation nie mehr über auf meinen eigenen Namen registrierte Accounts abzuwickeln. Sowohl Eva-Maria Michel und Adrian Fikenscher als auch andere Neidhammel haben ja ausgesagt, mich weiter scharf zu beobachten und erneut gegen mich vorzugehen bzw. meine heutigen Domains einzukassieren, wenn ihnen wieder danach ist. Gravenreuth wollte es sogar tatsächlich tun. Das würde ich diesmal nicht mehr verhindern können - für einen zweiten Prozeß hätte ich kein Geld und wie es ausginge, weiß ich ja nun: Der mit Geld bekommt auch Recht.

Wenn ich aber mit meinen Freunden und meiner Partnerin über Kanäle kommuniziere, die für solche Nervensägen nicht ermittelbar sind, weil mein Name nicht dransteht, ist das etwas sicherer. Zwar kann auch dann jemand diese Accounts einkassieren, sogar deutlich einfacher, wenn er entdeckt, daß sie unter falschem Namen registriert sind, denn dann sind sie gegen feindliche Übernahme leider überhaupt nicht gesichert, aber dann weiß er nicht, wem sie zuvor gehört haben, solange er das aus dem Lesen der eingehenden E-Mails nicht ermitteln kann. Zudem sehe ich es als weniger kritisch an, wenn wieder einmal ein Unbekannter meine E-Mails einsackt, wie es ja schon vor dem Prozeß geschehen war, was gerade Anlaß dazu war, eine eigene Domain zu registrieren, als wenn es jemand ist, der mir bereits negativ gesinnt ist..

Mehr will ich hier dazu jedoch nicht sagen, da es nur die Arschlöcher schlau machen würde, die es immer noch so toll finden, mir oder anderen auf diese Weise auf die Pelle zu rücken. Es ist schade, daß man gezwungen ist, solch Paranoia-Heimlichtuerei anwenden zu müssen, nur weil man etwas Privatsphäre, Informantenschutz und Zuverlässigkeit wünscht und nicht mit Hinz, Kunz, Pleitgen, Fikenscher und Michel über intime Dinge reden oder denen elektronischen Durchgriff auf sein Gehaltskonto geben will.

Irgendwie ist die Szene aus "Kentucky Fried Movie" Realität geworden, wo sich ein Pärchen vor dem Fernseher vergnügt und plötzlich der Nachrichtensprecher und die anderen Mitarbeiter des Senders dabei zuschauen können und ganz aus dem Häuschen geraten. Damals nur ein Witz. Doch jetzt erhebt der öffentlich-rechtliche Rundfunk tatsächlich das Recht darauf, nicht nur überall hin zu senden, sondern auch von überall her zu empfangen. Fremde E-Mails, Paßwörter, Zugangsdaten. Und sich so in das Leben und die Finanzen wildfremder Leute einzuklinken.

"Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich erkaufen"?

Mancher hat mich für das erlittene Desaster bemitleidet. Einige haben seinerzeit auch gespendet, was nicht meine Idee war, mir saupeinlich und auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein war, aber gefreut hat es natürlich trotzdem.

Allerdings möchte man natürlich im Leben für das, was man leistet, akzeptiert werden, nicht für das bemitleidet, was andere einem angetan haben. Auch wenn ich mittlerweile kapiert habe, daß man in Deutschland chronisch jammern muß, um nicht ständig attackiert zu werden. Es war die Idee meines damaligen Anwalts, mit der Sache an die Öffentlichkeit zu gehen, obwohl "Opfer" in Deutschland bekanntlich ein Schimpfwort ist und man, wenn man einmal als "Loser" dasteht, nie wieder einen Fuß auf den Boden bekommt. "Lustigerweise" steht er heute selbst auf der Gegenseite, sieht mich als "Loser", weil ich den Prozeß nicht wie andere bis zum BGH durchgezogen und dann in drei Instanzen verloren und Millionenschulden angehäuft habe. Kunststück, er hat das Häuschen seiner Tante geerbt und muß sich über seine Zukunft keine Sorgen machen. Ja, auch darin bin ich altmodisch, ich will nicht einfach Konkurs anmelden, obwohl ich dann vielleicht mehr vom Leben gehabt hätte.

Die Mehrheit hat allerdings bis heute nicht kapiert, was da los war und beschimpft mich als Querulanten. Ich mußte Fritz Pleitgen ein halbes Jahr lang alle eingehenden E-Mails mitlesen lassen, bis man mir gestattete, das wieder einzustellen. Was das für die Vertraulichkeit des Wortes bedeutet, wie das die Leute fanden, die mir schrieben, danach fragt keiner. Hey, wenn ihr es so geil findet, daß andere Leute eure Post lesen, könnt ihr sie ja gerne denen geben, daran hindert euch doch niemand. Setzt sie auf CC:, wenn ihr mit eurem Partner flirtet, mit eurem Chef diskutiert oder eure Ebay-Deals macht. Nur zu. Aber laßt mir den Wunsch, das nicht tun zu wollen.

Solange ich Datennetze kenne, war mir die persönliche 1:1-Kommunikation unter vier Augen immer wichtiger als die öffentliche Kommunikation in Foren, Boards, Listen. Ich mag auch im "Real Life" zwar Liebe, aber keine Swingerclubs und Puffs, lieber gute Gespräche unter vier Augen als große Kneipenrunden, will Privatsphäre, und wenn das im "Web 2.0"-Zeitalter 3x als altmodisch und überkommen eingestuft wird und auch ich nun meine Fotos meinen Freunden inzwischen eher auf einer Website im Netz zeige, statt sie wie früher zu einem netten Abend einzuladen - es hat ja keiner mehr Zeit. Aber schön finde ich das nicht.

Selbst die Datenschutzbeauftragten reden sich raus: Einer ist pro Bundesland nur für staatliche Institutionen zuständig, ein anderer für die Privatwirtschaft. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der weder das eine noch das andere ist, sind nochmal andere Datenschutzbeauftragte zuständig, die aber zwecks "besserer Unabhängigkeit" stets Mitarbeiter des betreffenden Senders sind. Die betreffende Dame vom westdeutschen Rundfunk schweigt mir gegenüber natürlich beharrlich, klar, sie würde ihren Job riskieren, wenn sie ihrem Arbeitgeber sagen würde, daß sie dessen Zugriff auf meine E-Mails vielleicht doch nicht so gelungen findet - und die vom bayrischen Rundfunk, der ja lokal für mich zuständig ist, auch wenn er die Datenschutzverletzung weder begeht noch gut heißt, erzählt mir, ich sei kein "zahlender Kunde", obwohl ich natürlich meine Rundfunkgebühren an den bayrischen Rundfunk zahle und dort auch schon mal Mitarbeiter war sowie jeden Monat auch meine Raten nach Köln zahle, und könne deshalb auch nichts tun.

Wie ging es denn weiter nach dem Prozeß?

2000

Mein damaliger Chef hatte ja verlangt, daß ich nicht klein beigebe, weil auch er über pconline@wdr.org mit mir kommunizierte und es als Unverschämtheit empfand, daß Herr Pleitgen sich da dazwischenklemmen wollte. Allerdings haben weder er noch der Vogel-Verlag sich an den Prozeßkosten beteiligt.

Dafür wurde später im Jahr "das Verlagsportfolio bereinigt". Auf deutsch: uns die "PC-ONLiNE" zugemacht. Der Computerteil des Vogel-Verlags sollte zum anstehenden Verkauf an Burda hübsch gemacht werden. Problemkind war zwar eigentlich die "PC Easy", doch die war ein Kind des Verlagsleiters und daher tabu. Also wurde uns mitten im Dotcomboom ein Blatt mit diesem Thema zugemacht. Unverständlich.

Alle Mitarbeiter bekamen angeblich ein alternatives Jobangebot im Vogel-Verlag, nur ich nicht: Wegen des verlorenen Prozesses wollte mich keine andere Computer-Redaktion im Haus. Allerdings suchte ich mir selbst einen neuen Job im Verlag, bei der "ELEKTRONIKPRAXIS". Ich hatte von anderen Verlagen sogar 30% höher dotierte Stellen angeboten bekommen, wollte aber nach einem kurzen Intermezzo bei ComputerBILD nicht eine weitere Kurz-Laufbahn in meinem Lebenslauf haben: Auch wenn dies im Journalismus normal ist, wollen die Verlage solche Mitarbeiter nicht. Deshalb wollte ich bei Vogel bleiben.

Leider war dies die falsche Strategie: Mit den Worten "Ich schmeiß Dich lieber raus, bevor Du uns verklagst, so wie Du es mit dem westdeutschen Rundfunk gemacht hast", erklärte mir mein neuer Chef nach einigen Monaten den Krieg. Er hatte in dem Satz gleich drei Verdrehungen verpackt: Weder hatte ich je einen Arbeitgeber verklagt, noch hatte ich den westdeutschen Rundfunk verklagt (es war ja umgekehrt), noch war dieser je mein Arbeit- oder auch nur Auftraggeber gewesen. Geärgert hatte ihn, daß ich meine Lebenspartnerin nach einer Embolie ins Krankenhaus gefahren hatte, statt an diesem Tag im Büro zu erscheinen, für 30% Sterbenswahrscheinlichkeit empfand er dies als übertrieben und auch ein Eintragen dieses Tags als Urlaub war ihm nicht recht. Frauen sind halt nur zum F**** da, aber nicht Menschen, die einem wichtig sind.

Natürlich hatte mein Chef da rechtlich keine Chancen, trotzdem war mit ihm nicht mehr auszukommen. Das war ich schon meiner Partnerin schuldig. Ich wechselte zum ElektronikJOURNAL.


2003

Dort erlebte ich die Attacke auf das World Trade Center und den folgenden Konjunktureinbruch. Infolgedessen wurde die Stimmung im Laufe der Zeit immer fataler, die Kollegen diskutierten bis Mittag erstmal darüber, ob wir am nächsten Tag wohl schon "zugemacht" seien. Mein Chef und meine Kollegen hielten zu mir, als die Verlagsleitung mich, um ihn zu ärgern, mal eben entlassen wollte. Die Kündigung wurde vom Verlag nach einigen Tagen ohne weitere Maßnahmen meinerseits zurückgenommen.

Dann sollten wir nach Heidelberg verkauft und verlegt werden. Daß ein österreichischer Verlag uns kaufen wollte, empfand ich daher als Lichtblick und befürwortete dies. Allerdings war dies keine gegenseitige Zuneigung: Der österreichische Herausgeber konnte mich nicht leiden - zunächste schon mal wegen der WDR-Sache und später noch wegen des Schlechtmachens meiner Person seitens eines Oszilloskopenherstellers. Nach einem halben Jahr gab es wieder Kündigungen, diesmal allerdings für alle. Wobei mein Chef mich trotzdem weiter beschäftigen wollte, mir nun aber nur noch freiberuflich einen Bruchteil meines ehemaligen Gehalts zahlen durfte. Schließlich bekam er auch dies vom Herausgeber untersagt. Meine Kollegen aus dieser Zeit sind übrigens heute noch arbeitslos.

Mein Amateurfunkbuch, das im Prozeß angegriffen worden war, wurde bei vth nun aus dem Verlagsprogramm genommen. Sicher ist sicher.

Hans Biermann, Erfinder des eigentlich genialen Stadtplandienstes, über den ich schon länger berichten wollte, der aber nie auf Anfragen antwortete, stellt fest, daß er ein viel besseres Geschäft macht, wenn er die Leute, die das Planquadrat zu ihrem Haus aus seinem Dienst herauskopieren und auf die eigene Website stellen, urheberrechtlich verklagt. Als ich hierüber schreiben will, beantwortet er wieder keine Fragen, stellt jedoch ein Jahr später fest, daß ihm der Artikel mißfällt, nachdem dieser bereits 9 Monate online ist. Statt wenigstens jetzt hierüber mit mir zu reden, schreibt er hinter meinem Rücken verleumderische E-Mails mit verdrehten Fakten an meinen neuen Chef, um mich aus dem Job zu kicken (als ich den Artikel schrieb, war ich noch gar nicht bei Heise), behauptet auch später in Foren konkurrierender Verlage, hierin erfolgreich zu sein, äußert sich außerdem abfällig über meine Lebenspartnerin in Foren von mit Heise konkurrierenden Verlagen (die dies deshalb zunächst stehen lassen, weil sie sich erstmal freuen, wenn jemand von der Konkurrenz attackiert wird), geht schließlich vor Gericht, nur um nach weiteren Monaten einen einzigen Satz aus dem Text entfernen zu lassen und Heise damit finanziell zu schädigen, was er einfacher hätte haben können, wenn er mit mir geredet hätte.


2006

Nachdem ich nun einige Jahre bei Telepolis gearbeitet hatte, machte mich ein reiches Bankersöhnchen bei meinem dortigen Chef schlecht, das gerne Journalisten stalkte und sich einbildete, einen Job beim westdeutschen Rundfunk oder wenigstens bei Heise zu bekommen, wenn es meinem Chef Lügen über den Prozeß und mich auftischte und mich so aus dem Job kickte. Außerdem ärgerte sich das Jüngelchen darüber, daß meine Partnerin versuchte, die Prozeßschulden mit einer Erotiklinkliste abzuzahlen und erzählte hierüber ebenfalls Lügen und Hetzereien. Beides ähnelt sehr dem, was Hans Biermann vom Stadtplandienst zuvor getan hatte.

Mein Chef glaubte die Anschuldigungen immer mehr, je abstruser diese wurden. Unter anderem sollte ich nebenbei Millionengeschäfte mit CDU-Politikern aus NRW abwickeln - warum hätte ich dann noch für ihn und Telepolis arbeiten sollen? Und wieso CDU und NRW? NRW meidete ich ja nun gerade wie die Pest nach dem Prozeß und mit der CDU hatte ich bislang ebensowenig Kontakte wie mit anderen Parteien und Politikern! Man hat ja schon ohne Parteibuch genug Ärger, warum sollte ich mir das antun?

Daß ich auf dieser Seite noch das Gästebuch hatte, um mit meinen Freunden in Kontakt bleiben zu können, falls mir wieder die E-Mail weggeklagt würde, nutzte ein psychisch Kranker aus dem Kreis Kassel aus, um rassistische Hetztexte zu publizieren. Darum kümmerte sich die Staatsanwaltschaft, doch nun riefen Heise-Leser dazu auf, dort noch mehr solches Zeug reinzuschreiben. Daraufhin verlangte mein Chef von mir, jegliche eigenen E-Mail-Adressen, Webseiten und Domains aufzugeben und auch privat nur noch über meine Heise-E-Mail-Adresse zu kommunizieren. Diesem Wunsch kam ich nicht nach.

Außerdem warf man mir vor, eine Pressemeldung als Grundlage für einen Text verwendet zu haben - eigentlich ist das der Sinn von Pressemitteilungen, doch ein selbsternannter Plagiatsjäger unter den Heise-Autoren stieg auf die Spinnereien des Bankersöhnchens ein und beschuldigte mich, ein Plagiator zu sein. Sogar die Telefonnummer des Pressesprechers, der mir die betreffende Meldung zugesandt hatte, wurde von dem Stalker im Heise-Forum veröffentlicht, mit der Aufforderung, diesen anzurufen und zu einem Urheberrechtsprozeß gegen mich aufzufordern. Den Blödsinn machte der natürlich nicht mit, er war ja schließlich nicht Sarah Wagenknecht, war aber verständlicherweise recht entnervt und schrieb nie wieder so eine Pressemeldung. Der Verlag lehnte ab, die Telefonnummer aus dem Forum zu entfernen, sie steht bis heute dort, wie auch all der andere Quatsch mit den Millionengeschäften etc..

Als ich dann noch für eine Kollegin, die sich unter ihrem eigenen Namen nicht traute, einen Artikel zu Frauenrechten einlieferte (jemand bot Demonstranten nach BH-Körbchengröße selektiert zur Miete an, die Kollegin war empört), und dann mal ein Wochenende nicht am PC saß, um eine neue Autorin in den neuen Bundesländern für Telepolis zu gewinnen, kam es zum Zerwürfnis. Als Allererstes verlangte mein Chef nun, mir die vom Verlag zur Verfügung gestellte E-Mail-Adresse empfangsseitig zu sperren (senden konnte ich sogar noch nach dem Auslaufen des Vertrages). Er wußte ja, daß genau dies mich am meisten treffen würde. Und ich konnte froh sein, nicht wirklich wie gewünscht all meine anderen E-Mail-Adressen aufgegeben zu haben, dann wäre ich nun genauso komplett abgeschnitten dagestanden wie 2000.

Der kriminelle Abmahnanwalt Gravenreuth, mit dem ich zuvor nie eine Auseinandersetzung gehabt hatte, versuchte seit meiner Anstellung beim Heise-Verlag andauernd, mich in Prozesse zu verwickeln und sich so meine neue Domain anzueignen, indem er genau zur CeBIT Abmahnungen mit Ablauffristen vor deren Ende verschickte. Grund für diesen Aktionismus war eben meine Tätigkeit für den Heise-Verlag, der Gravenreuth Hausverbot im Forum erteilt hatte, nachdem er dort ständig Streitereien anzettelte und dann den Verlag damit lahmlegte, jeden Tag bis zu einem Dutzend Faxe mit Rechtsmittelandrohung zu senden, in denen er die Löschung von Repliken auf seine Stänkereien verlangte. Dies kostete die Redakteure Stunden ihrer ohnehin knappen Zeit, worüber sich Gravenreuth dann auch noch lustig machte, die "Heise-Stallhasen" zu schikanieren, die dann Überstunden schieben mußten, um ihre eigentliche Arbeit noch erledigen zu können. Außerdem ergriff er Partei für Hans Biermann vom Stadtplandienst, obwohl er als Kanzlei nicht für diesen arbeitete. Allerdings hatte er nie etwas, womit er mich angreifen konnte, das wußte er auch, aber er wußte halt auch, daß mich solche Aktionen zu Messezeiten blockierten und ich zudem meine Post in München nicht lesen konnte, wenn ich in Berlin oder Hannover bin, sodaß er mich über kurz gesetzte Termine zu packen hoffte.

Nachdem ich gar nicht mehr bei Heise war, ging Gravenreuth nun auch während anderer für mich beruflich wichtigen Messen wie der IFA Berlin auf mich los. Dies verursachte einige 1000 € Verdienstausfall, weil ich nicht zeitnah nach der Messe berichten konnte, sondern mich juristisch wehren mußte, und so einige Auftraggeber verlor sowie eine sehr gute Freundin, die nicht verstehen wollte, daß hier nicht ich der Querulant war. Heise wiederum war froh, daß ich nun den Quälgeist an der Backe hatte und er deshalb den Verlag nun nicht mehr plagte.

Als Gravenreuth dann die Domain der Tageszeitung (taz.de) nach dem gleichen Schema mit einer angeblich unbezahlten Rechnung und nachfolgender Pfändung erbeuten wollte, um herauszufinden, was die Autoren wohl so mit der Redaktion korrespondierten, um die E-Mails an die taz so abzugreifen wie der westdeutsche Rundfunk die an mich und meine Partnerin, veranlaßte der taz-Verlag eine Hausdurchsuchung, die nachwies, daß die betreffende Rechnung, obwohl unberechtigt, sehr wohl bezahlt worden war. Erst jetzt ließ Gravenreuth mich und andere in Ruhe, da er nun ein ernsthaftes Problem hatte und für all diese sinnlosen Schikanen keine Zeit mehr blieb (er hatte zuvor eigenhändig alleine über 10.000 Postings in den Heise-Foren verfaßt!).

2008

Journalistisch kam ich nicht mehr weiter, da das stalkende Bankersöhnchen mich weiter zu anderen Arbeitgebern verfolgte. Bei Blogwerk verkündete er nun in den Kommentaren, ich stecke hinter einem Artikel, in dem ein freier Journalist sich über die schlechte Bezahlung bei "Der Westen" beklagte (für den ich nie geschrieben habe) und sei auf Hartz IV. Vom Multimillionär auf Hartz IV in nur zwei Jahren? Egal, dem gelangweilten Söhnchen war nichts zu blöde. Selbst drei Jahre später, Weihnachten 2009, machte das Bürschchen noch Ärger.

Bewerbung.net wurde von uns aufgegeben, die Domain übernahm ein Blogger, der die Bewerbungstipps nun fortführt, jedoch nicht mehr die Erstellung der Online-Bewerbungsmappen. Das kann nun der westdeutsche Rundfunk machen. Macht er natürlich nicht, zuhause hockende Arbeitslose heben schließlich die Zuschauerquote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, auch wenn die Hartz-IVler ja angeblich alle RTL II gucken.

Eine Tätigkeit als technischer Redakteur bei KuKa Roboter scheiterte daran, daß man es nicht wagte, mir wie allen anderen eine E-Mail-Adresse anzulegen, um nicht wegen des bewußten Kürzels verklagt zu werden, sodaß ich mit per Telefon nicht erreichbaren Mitarbeitern im Gebäude im anderen Stadtteil nicht vernünftig kommunizieren konnte, denn die Verwendung eigener, privater E-Mail-Adressen war dort erst recht untersagt.

Eine weitere Tätigkeit als technischer Redakteur für ein Unternehmen, das Finanzsoftware macht, wurde kompliziert, weil der Geschäftsführer nach meiner Einstellung (!) meinen Wikipedia-Eintrag und meine journalistische Laufbahn entdeckte. Meinen Lebenslauf auf Papier hatte er zuvor nie gelesen, mich auch so eingestellt, aber zum Hinterhergoogeln nach der Einstellung hatte er dann plötzlich Zeit. Er wollte nun einerseits, daß ich seinem Unternehmen zu einem Wikipedia-Eintrag verhelfe, da ich ja auch einen habe. Daß ich den sogar löschen lassen wollte, verstand er ebensowenig wie, daß es nicht so einfach ist, ein Unternehmen in Wikipedia einzutragen. Und verkündete, ich müsse den westdeutschen Rundfunk provoziert haben, damit die so auf mich einschlagen, meine Darstellung glaube er nicht.

Als er dann auch noch die bereits erwähnte Erotiklinkliste meiner Partnerin entdeckte, verlangte er, daß sie sofort alle ihre Aktivitäten im Internet einstellt und alle Kooperationen kündigt, auch nichterotische z.B. mit Wortfilter.de und das zugehörige Witzblog. Angeblich könnten arabische Kunden sowie der Kunde Reuters daran Anstoß nehmen. Dabei hatte ich mit diesen Kunden des Unternehmens gar keinen Kontakt, Reuters hat selbst eine Witzrubrik und meine Partnerin, um deren Website es ja ging, hatte nie mit irgendeinem der Unternehmen, incl. meines damaligen Arbeitgebers, Kontakt gehabt oder dies geplant. Doch stank es dem Geschäftsführer, daß sie so unsere Schulden abzahlen wollte, die eigentlich eben daraus erwachsen waren, daß ich sie bzw. ihre E-Mails nicht den Rundfunkleuten preisgeben wollte. Sie gab schließlich die Linkliste auf, um meinen Job nicht zu gefährden, der dann allerdings im Finanzcrash trotzdem in die Binsen ging.

Seitdem muß ich alleine arbeiten, meine Partnerin trägt finanziell nicht mehr bei, und die Prozeßschulden weiter abstottern, es lohnte sich nun nicht mehr, die Erotikliste wieder aufzubauen, nachdem sie aus Google gelöscht worden war, worauf der Geschäftsführer ausdrücklich bestanden hatte. Er empfand dies als "unanständig", das Ansinnen des westdeutschen Rundfunks, sich bei uns mailtechnisch bis in die Intimsphäre einzuklagen, dagegen als ok, als legitim. Er selbst hatte seine Partnerin im Büro kennengelernt, da lief alles über die Firmen-E-Mail, und das ist dann ja auch markenrechtlich absicherbar, im Gegensatz zu Privat-E-Mail. Ich empfand allerdings die Zustände in jenem Unternehmen als so katastrophal - zur Betriebsfeier wurde ein Wochenende nach Östereich gefahren, sich besoffen und dann dort zwei Lokale und ein halbes Skihotel zertrümmert, wobei dann die Buchhalterin noch schauen mußte, wie diese Zerstörungsorgie steuerlich abgesetzt werden konnte -, daß ich mich heute schäme, mit diesem Unternehmen je zu tun gehabt zu haben, weshalb ich den Namen hier auch nicht nenne. Damals war ich allerdings auf den Job angewiesen.

Noch vier weitere Male hat der Prozeß mir also massiv geschadet, von laufenden Pöbeleien in kleinerem Maßstab ganz abgesehen. Bis heute werde ich mit Sprüchen wie "ich sei nicht bereit, mich anerkannten Autoritäten zu unterwerfen" oder "ich finds Klasse, daß Fritz Pleitgen mit der Faust auf den Tisch gehauen und klargestellt hat, wer der Herr im Hause Roth ist und die Hosen anhat" blöde angequatscht. Ansich nur übliche Internet-Trollereien, doch im Gegensatz zu den 90er-Jahren sind dies keine Neckereien unter ein paar Freaks mehr, sondern existenzgefährdend, wenn man Chefs hat, die jeden Unsinn für voll nehmen ("Aber es steht doch im Internet!").

Für mich sind Fritz Pleitgen, Eva-Maria Michel und Adrian Fikenscher nunmal keine Leute, die ich als meinen Vormund bis ins Schlafzimmer akzeptiere, die ich in meinem Haus weder mit noch ohne Hose sehen will, mit denen ich weder darüber diskutieren möchte, was meine Partnerin mit mir intim machen möchte, noch was meine Freunde von mir möchten, und denen ich auch nicht die Verfügungsgewalt über meine Kreditkarte und mein Bankkonto geben möchte, und wenn sie 10x behaupten, unter Mißbrauch des Markenrechts einen Rechtsanspruch hierauf zu haben, sondern Fremde, extrem unangenehme Menschen, mit denen ich definitiv nichts, aber auch wirklich gar zu tun haben will. Doch genau das ist die "Aufsässigkeit", die man mir vorwirft, ich habe mit denen vielmehr gefälligst Tisch, Bett, Job, Freunde und Gehaltskonto zu teilen, weil das so tolle, reiche Menschen mit mehr Rechtsansprüchen als ich sind, die halt sehr wohl etwas mit mir zu tun haben wollen, und je tiefer das unter die Gürtellinie geht, desto erregender und interessanter wird es für die.

Und nein, ich habe nie etwas von denen gewollt. Sie wollten etwas von mir. Nicht ich wollte mich als "westdeutscher Rundfunk Köln" ausgeben, sondern die wollten meine IDs einkassieren und damit für mich und meine Lebenspartnerin bestimmte E-Mails empfangen können, sich damit als "Wolf-Dieter Roth" ausgeben, gegenüber meinen Freunden ebenso wie gegenüber Informanten, Chefs, Kollegen (und gegenüber Paypal, Ebay und Amazon). Ja, das kann man auch "Stalking" nennen. Allerdings gab es im Jahr 2000 noch kein Gesetz gegen Stalking.


2011

Fritz Pleitgen wurde mit noch mehr Geld von seinem Intendantenposten weg gelockt, als PR-Manager zur Orgaisation von "Ruhr 2010", Dort glaubte man, könne er kein Unheil mehr anrichten. Welch ein Irrtum: Er setzte sich dann dafür ein, daß die Loveparade nach Duisburg kommt, was leider im Desaster endete. Ich habe in meinen PR-Tätigkeiten, die ihn so störten, niemals solch großspuriges Zeug verkündet oder gar Leben gefährdet, sondern nur - wie auch im Journalismus - Technik erklärt.

Eva-Maria Michel wurde zur Belohnung für ihre "Emphatie" und "Konfliktvermeidung" in den zahlreichen rechtlichen Auseinandersetzungen des Senders zur stellvertretenden Intendantin des Senders befördert. Sie findet es "unverschämt", daß ich finde, daß sie bestimmte Dinge in meinem Leben nichts angehen, betont, der Sender habe sehr wohl auch hieran die Rechte, ich dagegen nicht, dabei bin ich eben gerade nicht "un-verschämt" genug, mit ihr über mein Sexleben reden zu wollen. Doch daß man sich selbst aussuchen will, mit wem man über solche Dinge redet, mit wem man Sex hat, daß sie nicht dazu gehört und ich sie als mindestens so unverschämt empfinde wie sie mich, das mögen solche Machtmenschen gar nicht. Da heißt es nur das ist MEINE GESCHÜTZTE MARKE, das ist nun MEINE POST, MEIN AMAZON-ACCOUNT, MEIN EBAY-ACCOUNT, MEIN LIEBESGEFLÜSTER, das ist alles jetzt MEINS!

Nicht ohne Grund heißt das, was ich dem westdeutschen Rundfunk Köln gegenüber abgeben mußte, "Unterwerfungserklärung". Den Begriff der "Unterwerfung" gibt es sonst heute nur noch im SM-Bereich der Sexualität, die "Leibeigenschaft" des Mittelalters gibt es ja nicht mehr. Und es war dem westdeutschen Rundfunk Köln sehr wichtig, daß ich mich auch und gerade im privaten, im intimen, im sexuellen Bereich zu unterwerfen habe. Da ja selbst die Justizministerin (siehe Ergebnis der Petition) der Ansicht ist, daß es in solchen Dingen keinen Unterschied zwischen natürlichen Personen (also Menschen) und juristischen Personen (also Firmen) geben darf, kann das im Extremfall heißen, daß man statt seiner Partnerin plötzlich einem Rundfunksender die Muschi lecken muß - oder den Schwanz (es ist ja "der Sender", aber "die Firma"...keine Ahnung, welches Geschlechtsorgan juristische Personen korrekterweise haben). Also wohl wie auch sonst immer dem Intendanten / der Intendantin als Stellvertreter. Denn wenn man sich am Sender selbst zu schaffen machen würde/müßte, wäre das angesichts der involvierten Spannungen tödlich.

Wer das jetzt für übertriebene Spinnerei ansieht, dem sei verraten, daß dies nicht meine Interpretation ist, sondern die Jungens um Gravenreuth, die Schwulen-Seiten betrieben, bevor sie zu Kriminellen wurden, die ganze Sache genau so interpretierten: als sexuell-sadistische Attacke, als ziemlich heftige Jura-SM-Nummer. Was sie dann ihrerseits zu ihren illegalen Aktionen animierte, die später viele Abgemahnte und in Folge dessen die Staatsanwaltschaft beschäftigten. Nunja, nicht jeder hat das Recht auf seiner Seite, wenn er sich juristisch über andere erhebt...

Adrian Fikenscher wurde vom bayrischen Rundfunk eingekauft, wurde zum Geschäftsführer befördert für eine Gesellschaft namens "SportA". Daß die fast so heißt, wie der kommerzielle Sport-TV-Sender "Sport1", ist natürlich nur Zufall Taktik. Bislang hat es aber nicht geklappt damit, die Domain Sport1.de und deren Besucher für die ARD einzusacken. Mein ehemaliger Anwalt Peter Zimmermann meinte zu diesem Aufstieg des Herrn Fikenscher, der habe halt damals ein besseres Standing als ich bewiesen - Kunststück, wenn man dazu nicht das eigene Geld einsetzen muß, sondern aus dem GEZ-Topf schöpfen darf, kann man leicht dicke Backen machen! :-(

Gravenreuth hat sich mittlerweile erschossen. Die Sache mit der feindlichen Übernahme der taz.de hatte ihm eine rechtskräftige Verurteilung zu 14 Monaten Knast eingebracht, die er nicht antreten wollte. Er war eindeutig psychisch krank, am Ende von seiner Frau verlassen worden und pleite. Warum niemand dazu bereit war, ihn vor diesem dramatischen Ende zu stoppen, werde ich nie verstehen: Das war überflüssig, hätte auch in einem "Amoklauf" enden können, er erschoß sich nicht zuhause, sondern in der Öffentlichkeit und er hätte zudem sicher Nützlicheres anfangen können mit seinem Leben.

Meine langjährige Freundin Maria, die sich seinerzeit erhängte, weil sie mich nicht erreichen konnte, weil ich mein Impressum mit der Telefonnummer abschalten mußte, ist natürlich immer noch tot. Dafür ist aber die Marke "westdeutscher Rundfunk Köln" durch diesen Tod ja ach so viel wertvoller geworden.

Fritz Raff, der Intendant des saarländischen Rundfunks, ein Vollblut-Journalist, den ich sehr schätzte, der sich für den Informantenschutz einsetzte, verstand, warum es für einen Journalisten der "GAU" ist, wenn ein Fremder Anspruch auf seine Post erhebt, und der im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehr viel Gutes bewirkte, starb leider auch. Sein Nachfolger ist - wie viele Rundfunkintendaten mittlerweile - ein Jurist :-(

Domains werden nach dem von Pleitgen und Gravenreuth vorgelegten Muster weiterhin "feindlich übernommen". Nerdcore.de war so ein Fall, wo ein Unternehmen nur wegen eines bereits vier Jahre alten Blogeintrags dem Blogger René Walter nachstieg, als der seine kranke Mutter pflegte, seine Domain einsackte und sich nun auch noch damit brüstete, dem Blogger so eine "ganz neue Erfahrung" bereitet zu haben (neu ist sie nicht, ich hatte sie schon 2000) und nun vollen Einblick auch und gerade in dessen privaten E-Mail-Verkehr zu haben.
Allerdings war der DeNIC der Fall nun wirklich zu abartig und sie gab die Domain von sich aus dem Blogger zurück. Ein paar Tage lang hatte das Unternehmen aber den ersehnten Einblick in den Mailverkehr von René Walter.

Ein Roman, der sehr erfolgreich war, "Gut gegen Nordwind", wurde von einem Journalistenkollegen geschrieben. Es ist ein österreichischer Kollege. In Deutschland hätte der Roman niemals spielen können, in dem ein Herr mit Nachnamen Leike (und daher der - fiktiven - Domain leike.com) Post für ein Blatt namens Like (und der - ebenso fiktiven - Domain like.com) bekommt, da die Zeitschrift sich einfach die Domain leike.com erklagt hätte. Es wäre ein Juradrama geworden statt einer Liebesgeschichte.

Es bleibt also dabei: In Deutschland können sich nur große Unternehmen eine sichere Privatsphäre und Schutz vor dem Zugriff auf ihre Accounts, dem Wegphishen ihrer Finanzen leisten. Aber nicht die kleinen Leute. Das ist unerwünscht. Frei nach Matthäus 13,12: "Denn jedem, der hat, wird noch mehr gegeben werden, sodaß er Überfluß haben wird. Dem aber, der nicht hat, wird auch das, was er hat, genommen werden." Geld und Datensicherheit. Der Prozeß sollte bewirken, daß Privatsphäre eine Frage des Geldes wird - und dieses Ziel hat er leider erreicht. Es soll und darf sich nicht jeder einen eigenen E-Mail-Account leisten können.

Wolfgang Schäuble wurde viel gescholten für seine Abhörpläne, die "Online-Durchsuchung". Auch das etwas, wo auf einmal im Internet möglich sein soll, was im "Real Life" nicht ginge - eine heimliche Durchsuchung, ohne den Durchsuchten zu informieren. Allerdings will Wolfgang Schäuble beim Durchsuchen vor dem Schlafzimmer Halt machen - wie auch immer er dieses erkennen soll. Fritz Pleitgen, Eva-Maria Michel und Adrian Fikenscher sind nicht so großzügig - wenn es in den abgegriffenen E-Mails um Sex oder Paßwörter geht, man so Zugriff auf fremder Leute Geld oder Privatleben bekommt, dann ist das halt ein "Kollateralschaden", den man hinnehmen muß, so unisono Gravenreuth und Jörg Schieb.

Und die Marke "Westdeutscher Rundfunk Köln" würde "verwässern" und irreparabel beschädigt, wenn man sich auf den Kölner Urteilsspruch beschränken und mir lediglich die beruflichen Offerten auf der Website verbieten würde, was ich ja ohnehin angeboten hatte, nur das Impressum wollte ich für meine Freunde behalten, damit die mich nach dem Umzug anrufen können. Doch genau deshalb ging es ja vor Gericht: Das reichte nicht, nur mit dem tatsächlichen und sofortigen Besitz der Domain wdr.org, bevor ich selbst wieder auf meine E-Mail-Accounts hätte zugreifen und die strittigen E-Mails beiseiteschaffen können, konnte man meine E-Mails abgreifen. Was auf der Website steht, interessierte gar nicht wirklich, das war nur ein Vorwand, um an das eigentlich Interessante zu kommen, die Domain mit meinem (für diese Damen und Herren allerdings vom Volumen her unerheblichen - "Peanuts") Kontozugang und all meine beruflichen und privaten Kontakte!

Ist doch geil, wenn man Markenrecht dazu mißbrauchen kann, Leute, die man noch nicht mal kennt und auch gar nicht kennenlernen will, zu beklauen und zu belauschen. Da freut sich der neugierige Jurist.

Was ich heute mache? Das schreibe ich schon lange nicht mehr im Netz, nicht mal in XING, wohin mir das reiche Bankersöhnchen ja auch nachgestiegen war, um meine Autoren bei Telepolis über die Kontakte zu ermitteln und dann ebenfalls attackieren und schlechtmachen zu können. Es gibt zuviele Neider in Deutschland, ob eben die Damen und Herren Intendanten und Juristen oder solche Knalltüten, die einem auch das kleinste Glück nicht gönnen, auch wenn sie selbst aus dem Vollen schöpfen können und wo ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum sie jemandem wie mir so nachgeiern müssen. Journalismus lohnt sich definitiv nicht.

Eins kann ich aber verraten: Ich zahle nach wie vor jeden Monat meine Raten nach Köln, die durfte ich auch nicht einstellen, als ich arbeitslos war. Im Gegenteil, wenn ein Journalist arbeitslos wird, dann ist er ja "freiberuflich", also "selbstständig", also "Unternehmer". Mit dicker Zigarre und BMW, das kennt man ja aus den 50er-Jahre-Cartoons. Also erst recht ein zu bekämpfender Gegner. Obwohl real ein freiberuflicher Journalist einfach nur eine arme Sau ist, der weit weniger bekommt als ein Arbeitsloser, aber voll arbeiten muß. Und "voll" heißt hier "mehr als ein normaler Arbeitnehmer, Abmahnanwalt oder Rundfunkintendant".

Auf ein Angebot, gegen eine Einstellung der Strafzahlungen zu kapitulieren und doch mit den "netten" Damen und Herren vom Kölner Appellhofplatz über unser Sexleben zu reden, um dem Sender mit der Maus "hochwertigen journalistischen Content" zu liefern, ging man dort nicht ein. Mein Geld ist den Kölnern dann doch lieber, aber natürlich wird man auch weiterhin darauf bestehen, auf die strittigen E-Mails und Accounts unstrittige Rechtsansprüche gehabt zu haben. "Sexuelle Belästigung" und "Phishing" nennt man sowas, aber natürlich nur bei armen Strolchen - wenn reiche Intendanten und Juristen solche Ansprüche erheben, einem zwischen die Beine und in den Geldbeutel greifen wollen, dann darf man sich dagegen plötzlich nicht mehr wehren, dann tun sie das auf einmal ganz edelmütig zum Nutzen der Gemeinschaft, die für solche Aktionen auch noch Rundfunkgebühren zahlt....

"Wir strukturieren das Internet neu!" :-(

Wie Hohn kommt es mir vor, daß nun auch noch insgesamt drei von mir sehr geschätzte Technik-Fernsehsendungen - c't TV, "Neues" (so professionell trat selten ein TV-Team auf!) und "Ratgeber Technik" eingestellt wurden zugunsten eines "Ratgeber Internet", der nun ausgerechnet vom Westdeutschen Rundfunk Köln gemacht wird, moderiert vom Universalerzähler Jörg Schieb, der ja ebenso wie Gravenreuth der Ansicht ist, das Eindringen seines Arbeitgebers in meine Privatspäre sei ein hinzunehmender "Kollateralschaden".

Bezeichnenderweise steht "Ratgeber Internet" unter dem Motto "Wir räumen Ihre Festplatte auf und strukturieren das Internet neu". Klar, nur von etwas zu berichten ist den Kölner Damen und Herren halt einfach nicht genug, sie müssen alles umverdrahten, platt machen, sich fremde Paßwörter und E-Mails auf dem Rechtsweg holen, sich an fremde Daten machen, die aufräumen und ungefragt entsorgen, und alles, wirklich alles, für sich selbst in Beschlag nehmen, weil sie den Hals einfach nicht voll genug bekommen können :-((((

DL2MCD

Als erste Idee, um die Kölner "Rundfunkgebühr" abzutragen, kann man über uns Bücher bei Amazon.de bestellen - es würde zwar wohl verdammt viele Bücher brauchen, um von 5% Provision einen Prozeß zu finanzieren, aber Lesen bildet ja bekanntlich - ganz im Gegensatz zum Fernsehen! - und damit ist es im doppelten Sinn für einen guten Zweck, ohne etwas zusätzlich zu kosten - nicht mal Porto...!

1&1 hat uns ebenfalls einen sehr reichhaltigen Shop gebaut. Dort gibt es unter anderem T-DSL, Handys, Internetzugang, ISDN-Anschlüsse, Consors-Online-Broking, Online-Shopsysteme, 0700er-Telefonnummern und natürlich die bekannt preisgünstigen und dennoch zuverlässigen Websites unter eigener Domain.
Um ehrlich zu sein: wegen letzterem haben wir den 1&1-Shop lange nicht beworben, denn wir wollen ja nicht noch mehr Leute ins Unglück stürzen. Auch wollen wir unserem eigenen Provider Speedlink eigentlich nicht das Wasser abgraben. Solange die Website aber wirklich rein privat ist - und schon ein Werbebanner der 1&1-Community macht sie leider bei manchen unserer Rechtsverdreher zu einer kommerziellen Website - besteht allerdings keine Gefahr. Gleiches gilt für eine Vanity-Rufnummer wie 0700-JOHNDOE. Wer bei der 0700-Rufnummer Probleme vermeiden will, kann außerdem auf das Buchstabenäquivalent verzichten und nur eine normale Telefonnummer angeben.

DL2MCD

 

 
 
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