Packet-Radio - das Buch
 
 

 

 
 

Packet-Radio

Das Standardwerk über Datenfernübertragung im Amateurfunk! Erstmals erschienen 1991, neu überarbeitete dritte Auflage 2000. Die Funkamateure schafften schon in den achziger Jahren, was kommerzielle Dienste erst jetzt aufbauen. Erschienen im VTH-Verlag Baden-Baden, erhältlich unter anderem über Amazon.de

 

Buchtipp des Monats - Packet-Radio (aus CB-Funk 6/2000, gekürzt)

[...] Packet-Radio - eine faszinierende digitale Welt, die auch dem CB-Funker nicht verschlossen blieb. Bald experimentierten die Funker auch im 11-Meter-Band mit der Datenübertragung. Daher ist es erfreulich, daß sich Diplom-Ingenieur Wolf-Dieter Roth, DL2MCD, auf über 150 Seiten dieser Materie gewidmet hat. Sowohl der Anfänger als auch der fortgeschrittene Funker wird in die "Geheimnisse" des Packet-Radio von heute eingeweiht. In einer bildhaften, unterhaltsamen Art und in zudem leicht verständlicher Sprache führt der Autor zunächst in die Grundsätze der Datenübertragung ein. Es bleibt kein Geheimnis, wer die Funkamateure, die hauptsächlichen Betreiber von Packet-Radio, sind und wie man selbst dazu kommt [...]

 

 

Vorwort

Technik als Hobby - dies übt auf viele junge Menschen einen großen Reiz aus. Die Funktechnik, die drahtlose Übermittlung von Informationen - ob nun in Form von Morsesignalen, Sprache, Bildern oder Schrift - hat dabei lange Jahre eine besondere Faszination ausgestrahlt - im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Funkamateur, der aus seinem Zimmer mit Menschen aller Länder in Kontakt kommt, kann auf diese Weise über die Funkwellen Dinge erfahren, von denen andere gar nichts ahnen. Funkamateure haben auch schon in vielen Notfällen, in denen die regulären Telefon- und Funknetze zusammenbrachen, weitergeholfen. So waren zuletzt bei der Erdbebenkatastrophe in Armenien deutsche Funkamateure freiwillig mit im Einsatz. Auch als Sylvester 1978 Schleswig-Holstein im Schnee versank und Stromversorgung und Telefonleitungen unterbrochen waren, hielten die Funkamateure den Kontakt zur Außenwelt aufrecht. Und die ersten Nachrichten aus dem Erdbebengebiet in Friaul in Oberitalien 1976 wurden auch von Funkamateuren übermittelt.

In unserer heutigen Zeit, in der wir auch die fortschreitende Umweltzerstörung durch übertriebene und falsche Technikanwendung erkennen, ist die Begeisterung für das Technikhobby nicht mehr ungebrochen. Doch darf man nicht übersehen, daß der Mensch selbst bestimmt, ob und wie er eine neue wissenschaftliche Erkenntnis verwendet. Gerade Elektronik und Funktechnik können helfen, die Umwelt wieder lebenswerter zu gestalten und die Menschen näher zusammenzuführen.

Die technisch interessierten Jugendlichen - aufgrund der Erziehung leider immer noch fast ausschließlich Jungen - sind von den klassischen Hobbies wie Modellflug und Funktechnik inzwischen zur Computertechnik abgewandert. Sie tauschen untereinander die neuesten Spiele aus und bekämpfen dann Monster in fernen Planetensytemen oder treiben sich über Telefon und Akustikkoppler in fremden Datennetzen und Computern herum und schockieren Papi dadurch mit einer vierstelligen Telefonrechung.

Das Funkhobby krankt so an totaler Überalterung: es droht zu einer Beschäftigung für Rentner, Opas und Wissenschaftler reduziert zu werden. Lediglich der CB-Funk, an dem jeder ohne Prüfung und technische Kenntnisse teilnehmen kann, erfreut sich noch gewisser Beliebtheit, entwickelt sich aber mancherorts eher zu einer Mischung aus Kinderspielzeug und Angebertummelplatz.

Nun ist nun aber auch im Funk das Computer-Zeitalter angebrochen. "Packet-Radio" nennt sich das neue Phänomen, und es handelt sich hierbei um Datenübertragung über Amateurfunk. Das "Packet-Fieber" greift um sich und Packet-Radio hat sich inzwischen zum absoluten Renner entwickelt. Selbst mitten in der Nacht, wenn zumindest im lokalen Bereich die Funkgespräche verstummen (auf den Kurzwellenbändern mit ihren weltweiten Verbindungsmöglichkeiten ist dies höchstens bei ungünstigen Funkbedingungen einmal der Fall), herrscht auf den Packet-Radio-Frequenzen noch eifriger Betrieb.

Doch ist der Einstieg in Packet-Radio für die meisten ein Sprung ins kalte Wasser. Es ist schon schwer genug, einen Computer in Betrieb zu nehmen, da die nun mal noch längst nicht so einfach zu bedienen sind, wie uns so mancher Hersteller weismachen will. Wer Packet-Radio machen will, muß nun aber im allgemeinen sogar mindestens drei komplizierte technische Geräte richtig "zum Laufen" bringen:

  • ein Amateurfunkgerät mit Antennenanlage,
  • einen Computer oder ein Terminal
  • und eine Schnittstelle zwischen beiden, die die eigentliche Umsetzung der eingetippten Zeichen in für das Funkgerät sendefähige Signale übernimmt.

Hat man Geräte und zugehörige Programme dann endlich lauffähig gebracht, so ist dies erst der Anfang: schließlich ist so eine Anlage ja nicht Selbstzweck, sondern man möchte mit anderen Funkern in Verbindung treten. Und da diese Anlagen noch keineswegs einheitlich zu bedienen sind, stolpert der Packet-Radio-Neuling meist von einer Überraschung in die andere.

Man kann die Funkamateure fast in zwei Klassen aufteilen:

  • die, die Packet-Radio machen
  • und die, die es nicht tun!

Die Verteilung unter den aktiven Funkamateuren hat dabei mittlerweile 50 : 50 überschritten.

Dieses Buch soll nun dem Packet-Radio-Interessierten zeigen, was ihm diese Technik bieten kann und ihn über geeignete Geräte informieren. Dem Unentschlossenen oder nur Neugierigen kann es Aufschluß darüber geben, ob Packet-Radio vielleicht etwas für ihn ist. Dem bereits entschlossenen soll es den Einstieg erleichtern, so daß die Freude an Packet-Radio nicht durch ständige Fehlermeldungen und nicht funktionierende Geräte zum Erliegen kommt. Und dem bereits erfahrenen Datenfunker wird es als umfassendes Nachschlagewerk dienen. Schließlich soll es jenen, die dieser neuen Technik kritisch gegenüberstehen und darin gar eine Gefährdung des Amateurfunks oder eine unpersönliche Art der Kommunikation sehen, etwas Verständnis und vielleicht sogar Interesse nahebringen. Immerhin gibt es nur sehr wenige Funkamateure, die sich einmal mit Packet-Radio beschäftigt haben und anschließend nicht davon begeistert waren. Die berühmten rechteckige Augen andererseits bekommt man davon sicher weniger als vom abendlichen Fernsehgenuß.

Zugegeben, das sind hohe Ansprüche. Und deshalb sind gewisse Kompromisse nicht zu umgehen. So wird der Neuling von bestimmten Kapiteln zunächst völlig überfordert sein. Doch ist dies kein Grund, sich Sorgen zu machen, er wird sie später einmal zu schätzen wissen, wenn er etwas Erfahrung gesammelt hat und es ist zunächst nicht notwendig, alles zu verstehen. Packet-Radio ist nichts, über das man nur lesen kann - man muß es selbst erleben!

Ein weiteres Problem ist die immer noch sehr rasche technische Entwicklung. Packet-Radio ist noch lange nicht ausgereift. Fast monatlich kommen neue Techniken hinzu, die man in diesem Buch dann erst in späteren Auflagen finden wird. Doch bietet gerade diese ständige Entwicklung großen Spielraum für eigene Experimente und so wird das neue Hobby sicher nicht langweilig. Der Amateurfunk hat schon immer von der technischen Weiterentwicklung durch die Funkamateure gelebt.

Auch ich habe durch Amateurfunk und auch Packet-Radio viele persönliche Kontakte geknüpft, ohne die dieses Buch gar nicht möglich geworden wäre.
Insbesondere möchte ich für zur Verfügung gestelltes Material danken:
Udo DG8MCQ, Johannes DG3RBU, Fritz DL6MBZ, Flori DL8MBT, Erich DC6IY, Chris OE5DXL, Sigi DL1MEN (t), Peter DB2OS von NORD><LINK, Manfred DK9CG, Peter DG5MCE und Ulf DK9SJ

 

... es folgt das erste Kapitel als Leseprobe:

 
 
 
 
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